Matthyas Jenny am Tag der Poesie mit Gedichplakaten
Matthyas Jenny am Tag der Poesie vor rund 30 Jahren... (© Claude Giger)

Ins Leben gerufen wurde der Tag der Poesie, wie viele andere Literaturprojekte auch, vom Basler Kulturpreisträger und unermüdlichen Literaturaktivisten Matthyas Jenny, der die Veranstaltung von 1979–1988 organisierte und umsetzte.
Die damalige Studentin Alisha Stöcklin rief den Tag der Poesie 24 Jahre später wieder ins Leben und führt die Veranstaltung seit 2012 jährlich durch – er findet in der Neuauflage aber nicht mehr Ende März, sondern jeweils um das zweite Septemberwochenende statt. Alisha Stöcklin arbeitete ab 2011 bis zu seinem Tod im Herbst 2021 eng mit Matthyas Jenny zusammen.

Matthyas Jenny beim Aufstellen vn Poesieplakaten
Matthyas Jenny beim Aufstellen von Poesieplakaten

Tag der Poesie

1979 fand der 1. Tag der Poesie in Basel statt. Matthyas Jenny schrieb in seinem ersten Ankündigungsschreiben, dass «in Anbetracht der die Menschen überwältigende Werbeflut und im beginnenden Zeitalter der Elektronik eine ‹Gegenmacht› aus Poesie für die Bevölkerung aufgebaut werden muss». Dichterinnen und Dichter wurden aufgefordert, Gedichtflugblätter herzustellen und diese am letzten Samstag des Monats März des Jahres 1979 in ihren Städten zu verteilen. Gleichzeitig stellte Matthyas Jenny in Handschrift 60 Gedichtplakate im Format 70 x 100 her, befestigte diese auf selbst gefertigte Holzrahmen, steckte sie in Betonsockel (so genannte Elefantenfüsse) und stellte sie auf belebte Plätze, bei Tramhaltestellen, in Fussgängerzonen und Parks für die PassantInnen auf. Ferner wurden die Zeitungen aufgefordert, an diesem Tag Gedichte abzudrucken; ein Aufruf, dem fast alle Zeitungen in der Schweiz nachkamen.

Der Anlass entwickelte eine starke Eigendynamik: Die Beteiligung war gross und die Autorinnen und Autoren innovativ und engagiert: überall fanden Spontanlesungen statt. Der Tag der Poesie wurde vom Initianten Matthyas Jenny bis 1988 jedes Jahr durchgeführt (immer in einer anderen Stadt in der Schweiz u.a. in Basel, Sarnen, Liestal, Zürich, Bern, St. Gallen – und Leute in anderen Städten folgten seinem Beispiel und riefen den Poesietag u.a. in Kassel, Hamburg und sogar in San Francisco aus). Seit dem Jahr 2000 gibt es, getragen von der UNESCO, den »Welttag der Poesie« (jeweils am 21. März).

Kein Tag der Poesie verging, ohne dass die Tagesschau darüber berichtete!

 

Am 3. Tag der Poesie 1981 wurde auf Initiative des Schriftstellers
Hans Peter Gansner im Kannenfeldpark Basel, nebst vielen anderen Aktionen,
auch ein „Baum der Poesie“ gepflanzt.

Alisha Stöcklin pflanzte am 18.11.2016 einen neuen Baum der Poesie im Kannenfeldpark, weil der alte mittlerweile entfernt wurde. Gepflanzt wurde ein Chinesischer Parasolbaum.

Herzlichst dankt der Vorstand des Verein Poesietag den teilnehmenden Dichter:innen, Musiker:innen und Künstler:innen, dass sie mit uns für Lyrik und Poetisches im öffentlichen Raum einstehen!

Ein grosses Dankeschön an die Vereinsmitglieder, dass sie mit ihren Mitgliederbeiträgen das Projekt unterstützen.

Vielen lieben Dank allen, die unsere Projekte ideell unterstützen und uns damit den Rücken stärken.

Herzlichen Dank!

Herzlichen Dank für die Unterstützung im Jahr 2024:


Scheidegger-
Thommen-Stiftung


Wir bedanken uns für die Standortbewilligung der Poesietelefonkabine bei der GGG Basel von 2019–2021